Rechnen

Was ist Dyskalkulie?

Kein Kind hat „nur“ Dyskalkulie, sondern mehrere Probleme. Jedes betroffene Kind ist individuell und seine Probleme machen sich anders bemerkbar. Für den schulischen Bereich werden unterschiedliche Störungen definiert:

Rechenschwäche:

Hierzu wird die Definition von Lorenz und Radatz (1993, S. 16) herangezogen: Kinder haben dann eine Rechenschwäche, wenn „sie einer Förderung jenseits des Standardunterrichts bedürfen.“

Rechenstörung:

Aus einer Rechenschwäche kann eine Rechenstörung werden, wenn aus den bestehenden Problemen eine schwerwiegende Beeinträchtigung wird. Der Übergang ist dabei fließend.

Dyskalkulie:

Als Dyskalkulie bezeichnet man eine verfestigte Rechenstörung, wenn zugleich festgestellt wird, dass das Kind von einer seelischen Behinderung bedroht oder betroffen ist. Dies wird durch den schulpsychologischen Dienst festgestellt. Es handelt sich um eineTeilleistungsstörung im rechnerischen Bereich. Betroffen sind die grundlegenden Rechenarten wie Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division; weniger die Fertigkeiten, die später in der höheren Mathematik benötigt werden.

Folgende Symptome sind zu nennen:

  • die Kinder sind zählende Rechner und können selten andere Rechenstrategien einsetzen
  • Bedeutung der Dezimalstruktur bleibt ihnen verschlossens, sie erkennen nicht, dass eine Zahl verschiedene Bedeutungen haben kann
  • für sie sind Zahlen einfach nur Symbole,Rechenoperationen bleiben für sie sinnentleert
  • schriftliche Rechenverfahren sind im Ablauf fehlerhaft, weil sie nicht zwischen verschiedenen Darstellungsformen hin und her wechseln können
  • der Umgang mit der Uhr oder mit Geld ist nicht / kaum möglich
  • Beeinträchtigung kognitiver Fähigkeiten wie mangelnde Vorstellungsfähigkeit, mangelndes Sprachverständnis und Gedächtnis, mangelnde Rechts-Links-Unterscheidung